Häuser haben Schwachstellen, darunter beispielsweise Eingangstüren, Schächte, Einstiegshilfen oder schlecht versteckte Schlüssel. Besonders das Erd- und Untergeschoss sind durch ungewollten Besuch gefährdet. Deshalb ist es wichtig, diese ordentlich abzuriegeln und mit zusätzlichen Mechanismen zu verstärken. Wir möchten Sie dabei unterstützen. Erfahren Sie hier, wie Sie speziell Kellerfenster sichern können, um sich vor Einbrechern, Ungeziefer und Umwelteinflüssen zu schützen.
Vergessen Sie nicht, Ihre Kellerfenster zu sichern
Möchten Sie sich vor Eindringlingen schützen, sollten Sie sich zunächst darüber Gedanken machen, welche Stellen Ihres Heimes besonders gefährdet sind. Möglicherweise haben Sie an leicht erreichbaren Fenstern oder Terrassen- und Balkontüren bereits Vorkehrungen getroffen. Falls ja, ist dem unerwünschten Besuch der Eintritt in Haus bzw. Wohnung schon um einiges erschwert. Wenn nicht, empfehlen wir, sich zeitnah darum zu kümmern. Denn Einbrecher haben simple Rahmenkonstruktionen im Handumdrehen mit einfachem Werkzeug aufgehebelt. Schauen Sie als Inspiration doch einmal in unserem Beitrag zum Einbruchschutz vorbei.
Ist der Weg über die Eingänge im Erdgeschoss versperrt, nutzen Kriminelle stattdessen oftmals Lichtschächte und oberirdisch gelegene Kellerfenster. Sichern Sie diese deshalb ebenfalls durch zusätzliche Vorrichtungen. Hierfür stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Auswahl – beispielsweise durch die Art der Rahmen, Beschläge oder Verglasungen. Dazu später mehr!
Diesen Risiken sind Ihre Fenster ausgesetzt
Neben offensichtlichen Gefahren wie Einbrechern, ist Ihr Untergeschoss weiteren, oftmals vergessenen Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Je nachdem, wofür Sie die Fläche nutzen, werden deshalb unterschiedliche Ansprüche an Scheiben und Rahmenkonstruktionen gestellt. Um Ihre Kellerfenster zu sichern, definieren Sie also zunächst, welche Zwecke die Räumlichkeiten erfüllen müssen. Handelt es sich beispielsweise um einen zeitweise benutzten Bereich zum Nachgehen von Hobbys bzw. zum Feiern von Partys? Ist es ein dauerhafter und beheizter Wohnraum oder vielleicht nur eine Abstellkammer?
Entsprechend der Funktion müssen also folgende Aspekte ebenfalls berücksichtigt werden:
- Lüftung: Wir empfehlen in jeglicher Art von Kellerraum das Verwenden einer Fensterfalzlüftung. Durch diese gelangt genügend Sauerstoff ins Innere, ohne dass Sie die eigentliche Rahmenkonstruktion öffnen müssen. Dies ist ebenfalls entscheidend, um gegen Feuchtigkeitsansammlungen vorzusorgen.
- Beleuchtung: Halten Sie sich regelmäßig in den Räumen auf, sollten die Fenster ausreichend Licht einlassen.
- Wärmedämmung: Ebenso notwendig, wenn Sie über einen längeren Zeitraum in den Zimmern verweilen.
- Insekten und Tiere: Sind Ihre Fenster groß genug für das Eindringen von Nagern oder kleineren Vierbeinern, empfiehlt sich das Anbringen von Gittern und Netzen.
- Lärm: Liegt Ihr Haus an einer viel befahrenen Straße, lohnt es sich, in einen guten Schallschutz zu investieren.
- Hochwasser: Neben der stetigen Gefahr von Feuchtigkeitsansammlungen durch aufsteigendes Grundwasser sollten Sie sich in überflutungsgefährdeten Gebieten für hochwasserdichte Kellerfenster entscheiden. Vergessen Sie hierbei aber nicht, dass auch Ihr Mauerwerk entsprechend gesichert sein muss. Bei Lichtschächten hingegen sollten Sie darauf achten, dass diese druckwasserdicht sind.
Kellerfenster sichern im Neu- oder Umbau
Sind Sie gerade dabei ein Haus zu bauen oder haben sich entschlossen, dass es an der Zeit ist, alte Rahmen und Scheiben auszutauschen? Dann finden Sie hier einige wichtige Aspekte, die Sie beachten können, um Ihre Kellerfenster zu sichern. Achten Sie dabei auf eine Kombination aus verschiedenen, schützenden Elementen, um den Eintritt von Wasser, Kälte und Einbrechern so schwer wie möglich zu gestalten.
Die Wahl des passenden Rahmenmaterials
Oftmals verfügen Fenster im Untergeschoss über eine nur sehr schlechte Wärmedämmung. Der Grund: Werden sie lediglich als Lagerraum verwendet, scheint eine effektive Isolierung nicht notwendig. Doch das stimmt nicht. Zwar halten Sie sich nicht lange in den kühlen Räumen auf, doch überträgt sich deren Kälte auch auf Wände und Decken. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie im Erdgeschoss meist stärker heizen müssen.
Mit einer überlegten Wahl des Rahmenmaterials können Sie unnötig anfallende Kosten wie diese vermeiden. Entscheiden Sie sich hierfür zwischen:
- Holz: Eine häufig verbaute Variante, die sich in Kellergewölben aufgrund der erhöhten Feuchtigkeit jedoch weniger gut eignet. Rechnen Sie mit einem verstärkten Pflegeaufwand.
- Metall: Eine robuste Rahmenart, die Ihre Kellerfenster besonders gut gegen Einbrecher sichert. Dafür schützt sie kaum gegen Kälte.
- Kunststoff: Eine Alternative mit hervorragenden Wärmedämmeigenschaften, die sich deshalb besonders für beheizte Wohnräume anbietet.
- Kunststoff-Aluminium: Eine Kombination aus sehr vorteilhaften Materialien. Dies macht sich oftmals jedoch auch im Preis bemerkbar.
Übrigens: Sollten Sie nicht daran interessiert sein, ein Kellerfenster zu sichern, sondern stattdessen einen Lichtschacht, haben wir auch diesbezüglich einen Tipp für Sie. Greifen Sie bei einem Neubau zu Beton. Ausführungen dieser Art können Sie besonders einfach entsprechend gestalten und zusätzliche Schutzmaßnahmen äußerst wirkungsvoll darin verankern.
Achten Sie auf Widerstandsklassen
Nutzen Sie die Gelegenheit bei einem Neu- oder Umbau und setzen Sie direkt zertifizierte, einbruchhemmende Konstruktionen ein. Diese Art der Kellerfenster sichert durch ihren Aufbau aus “einem Guss”. Das bedeutet, dass es zwischen Verglasung, Beschlag und Rahmen keinen Schwachpunkt gibt, an dem ungebetener Besuch ansetzen kann.
Orientieren Sie sich dabei an der DIN EN 1627. Diese definiert die Anforderungen, die an bestimmte Widerstandsklassen gestellt werden. Letztere informiert wiederum darüber, wie lange Fenster und Türen einem Einbruchsversuch standhalten können. Untersuchungen haben herausgefunden, dass Diebe schneller vom Eindringen ablassen, je schwieriger sich das Öffnen gestaltet. Deshalb empfiehlt die Polizei eine Ausführung, die mindestens der Klasse RC2 entspricht.
Alte Kellerfenster sichern: So rüsten Sie nach
In älteren Häusern ist es nicht selten der Fall, dass lediglich Standardfenster verbaut wurden. Handelt es sich nicht um Ihr Eigentum, ist der Vermieter nicht verpflichtet, diese auszutauschen, solange sie intakt sind. Obwohl ein Wechsel alle 20 Jahre empfohlen wird, ist die Verwendung von Scheiben und Rahmen bis Baujahr 1978 zulässig. Trifft dies zu, müssen Sie zu Alternativen greifen, um sich gegen Einbrecher, Ungeziefer oder Lärm zu schützen. Wir haben Ihnen ein paar mögliche Optionen zusammengetragen, mit denen Sie Ihre Kellerfenster sichern können.
Verstärkte Verglasungen und Beschläge
Einfache Scheiben oder Isolierverglasungen, wie sie oftmals zu finden sind, bieten wenig Schutz vor ungebetenen Gästen. Allerdings haben Sie die Möglichkeit, Verbundsicherheitsgläser nachzurüsten. Halten Sie sich hierfür an die DIN EN 356 und wählen Sie mindestens die P4A-Klasse. Diese ist zwar nicht einbruch-, aber wenigstens durchwurfhemmend. Sie können sich diesbezüglich ebenfalls bei der polizeilichen Beratungsstelle oder Fachbetrieben informieren.
Auch simple Beschläge und abschließbare Griffe allein reichen nicht aus, um Ihre Kellerfenster zu sichern. Hier benötigt es geprüfte Ausführungen der DIN 18104. Diese können Sie von einem Spezialisten einsetzen lassen. Generell gilt, die Sicherheitslücke als Ganzes zu betrachten und mehrere Möglichkeiten miteinander zu kombinieren. Einzelne Maßnahmen haben nämlich wesentlich weniger Wirkung, da sie von geschickten Dieben oftmals einfach, ohne großen Aufwand umgangen werden können.
Kellerfenster sichern durch einbruchhemmende Vergitterung
Haben Sie keine Fensterfalzlüftung, sondern können nur durch Kippen frische Luft ins Innere lassen, sollten Sie das Anbringen von stabilen Gittern in Betracht ziehen. Dies gilt sowohl für Keller- als auch kleine, oftmals vergessene Badezimmerfenster. Achten Sie dabei besonders auf eine fachgerechte Installation sowie Sicherungen gegen Demontage.
Überprüfen Sie ebenfalls Varianten mit massiven Stahllochblenden. Diese müssen fest im Mauerwerk verankert sein. Um diese Art der Kellerfenster zu sichern, ist es möglich, zusätzliche Vorhängeschlösser anzubringen oder die Rahmen fest zu verschrauben. Alternativ können Sie sich auch für raumseitig befestigte, abschließbare Gitter oder Riegelstangen entscheiden.
Lichtschächte sichern
Liegen Ihre Fenster nicht ober-, sondern unterirdisch, sind Sie lediglich über einen sogenannten Lichtschacht zu erreichen. Häufig finden sich diese bei Wohnung und Häusern im Souterrain. Hier gilt es nicht, die Kellerfenster zu sichern. Stattdessen müssen Sie sich um die Vertiefung kümmern. Diese sind bei Einbrechern nämlich äußerst beliebt, da sie ihrem Werk dort unbemerkt nachgehen können. Um dies zu verhindern, stehen Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:
- Flacheisen-Abhebsicherungen: Haben Sie einen Beton-Lichtschacht, wird die Vorrichtung sowohl mit diesem als auch mit dem Gitterrost verbunden. Sollte er aus Kunststoff bestehen, greifen Sie lieber zu einer Variante, die sich direkt im Mauerwerk verankern lässt.
- Glasbetonsteine haben in den letzten Jahren ein Comeback erlebt und lassen sich nicht nur als Raumtrenner oder Dekoelemente einsetzen. Stattdessen ist es möglich, sie auch außerhalb des Hauses anzubringen und den gesamten Lichtschacht abzudecken, ohne ihn dabei zu verdunkeln. Der Vorteil: Einbrecher können sie aufgrund ihrer Stahlarmierung nicht demontieren. Der Nachteil: Zwar halten sie ungebetene Gäste auf, doch gleichzeitig kann keine Luft mehr ins Innere gelangen.
- Rollstangengitter bzw. Rollrostgitter werden direkt unter dem sichtbaren Gitterrost montiert und zusätzlich im Beton verschraubt. Dadurch lässt sich dieses nicht mehr abheben. Auch das Durchsägen dieser Vorrichtung ist praktisch unmöglich.
Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen
Neben speziell angefertigten Konstruktionen, verstärkten Rahmen und stabilen Vergitterungen warten noch weitere Möglichkeiten auf Sie, Ihre Kellerfenster zu sichern. Diese haben weniger mit dem eigentlichen Aufbau oder Material zu tun. Dabei handelt es sich um zusätzliche Schutzmaßnahmen, die wir Ihnen zum Abschluss noch kurz vorstellen möchten. Bedenken Sie aber, dass diese allein nicht ausreichen, um einen vollständigen Einbruchschutz zu gewähren.
Überwachen Sie Ihre Kellerfenster smart
Sind Sie ein Fan von Smart Homes und haben bereits einige Gadgets bei sich daheim installiert, sollten Sie damit auch Ihre Kellerfenster sichern. Hierfür bieten sich beispielsweise Sensoren an, die unbefugtes Öffnen registrieren und Sie darüber benachrichtigen.
Auch an dieser Stelle gilt: Arbeiten Sie idealerweise mit einer Kombination aus verschiedenen Vorrichtungen. Zum Beispiel können Sie zusätzlich Kameras oder Lichtanlagen mit Bewegungsmeldern installieren. Oftmals reichen diese schon aus, um Einbrecher abzuschrecken. Lassen Sie sich hierfür am besten ebenfalls von einem Fachmann beraten.
Anbringen von Fensterfolien
Ob nun alte oder neue Kellerfenster – sicherer können Sie Ihre Scheiben immer gestalten. Ganz einfach und mit wenigen Handgriffen lässt sich dies beispielsweise durch Folien bewerkstelligen. Diese kommen in verschiedenen Ausführungen daher und bieten Schutz vor diversen Risiken. Wir empfehlen unter anderem:
- Splitterschutzfolien: Bei oberirdisch liegenden Kellerfenstern laufen Sie Gefahr, dass die Scheibe bei herumfliegenden Fußbällen oder auch während eines Sturms bricht. Damit die einzelnen Glasstücke dabei nicht unkontrolliert herumfliegen, bietet sich eine Folie dieser Art an.
- Einbruchschutzfolien machen es unerwünschtem Besuch deutlich schwerer ins Innere zu gelangen.
- Isolierschutzfolien: Nicht nur Diebe und kleine Tiere sollen draußen bleiben, sondern auch die Kälte. Verstärken Sie also die Wärmedämmeigenschaften Ihrer Fenster mit schnell aufgeklebten Folien. Dies bietet sich insbesondere bei bewohnten Kellerräumen an.
- Sichtschutzfolien können bei der Vorsorge von Einbrüchen hilfreich sein. Gewähren Sie Außenstehenden erst gar keinen Blick auf Ihren Besitz.
Folien scheinen eine gute und schnelle Lösung für einige Ihrer Sorgen zu sein? Dann informieren Sie sich doch noch etwas mehr über sie. Wissen Sie schon, wie Sie Fensterfolien anbringen oder sie richtig reinigen? In unserem Magazin finden Sie Antworten auf diese und weitere Fragen.