Der Trend geht immer weiter weg von der sogenannten Fast Fashion. Viel mehr im Fokus stehen jetzt Secondhand-Mode oder das Umschneidern von alten Klamotten. Mit tollen DIYs lassen sich ganz neue Looks kreieren. Das können Sie auch erreichen, indem Sie selbst Kleidung bedrucken. Erfahren Sie hier, wie das mit Folien funktioniert, welche Materialien sich am besten eignen, was Sie beachten müssen und wie Sie alte Mode noch aufpeppen. Lesen Sie jetzt weiter!
Kleidung bedrucken: Diese Leistungen bietet der Profi an
Überzeugt? Dann geht es jetzt an die Umsetzung. Dabei müssen Sie sich zunächst entscheiden, ob Sie Ihre Kleidung bedrucken lassen oder sich der Aufgabe selbst widmen. Beides hat Vor- und Nachteile:
Professionelle Produktion | DIY-Druck | |
Pro |
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Contra |
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Wollen Sie direkt loslegen? Dann springen Sie zu unserer Anleitung zum Kleidung-Bedrucken!
Druckverfahren: Wie können Sie Ihre Kleidung gestalten?
Je nach Material, Design und gewünschter Qualität stehen Ihnen verschiedene Techniken zur Verfügung, um Textilien zu bedrucken. Wir stellen Ihnen hier einmal kurz die gängigsten vor:
- Siebdruck: Dieses traditionelle Verfahren verwendet Schablonen und Tinten, die durch ein Sieb auf das Gewebe gebracht werden. Es ist ideal für größere Mengen und einfachere Designs. Für komplexe Grafiken sind mehrere Farbschichten erforderlich.
- Digitaler Direktdruck: Mithilfe von Tintenstrahldruckern werden Farben direkt auf den Stoff aufgetragen. Dies ermöglicht fotorealistische Motive und feine Details. Perfekt für Einzelstücke und komplizierte Designs.
- Transferdruck: Hier wird das Design zuerst auf eine Trägerfolie gedruckt oder aus dieser ausgeschnitten. Anschließend werden sie unter Hitze auf das Kleidungsstück übertragen. Besonders vielseitig einsetzbar und leicht zu Hause anzuwenden.
- Sublimationsdruck: Bei diesem Verfahren wird die Farbe in gasförmiger Form auf den Stoff transferiert, wodurch eine dauerhafte Bindung entsteht. Bietet maximale Haltbarkeit und lebendige Farben.
Mix-and-Match – das ist das Motto der letzten Jahre. Beschränken Sie sich also nicht nur auf das Kleidung-Bedrucken. Hier finden Sie noch mehr Inspiration, wie Sie Klamotten aufpeppen!
Die Grundlagen für das DIY: Flex- oder Flockfolie?
Stellen Sie sich Ihrem DIY-Projekt, werden Ihnen bei der ersten Recherche unweigerlich die Materialien Flex- bzw. Flockfolie begegnen. Beide Arten gehören zum Transferdruck. Sie bringen das Motiv also zunächst auf die Folie oder schneiden (bzw. plottern) es daraus aus.
Beim Flexdruck wird beständige Folie genutzt. Diese können Sie nach Belieben individualisieren, indem Sie z. B. ein Motiv darauf drucken (Achtung, dafür braucht es spezielle Modelle!) oder sie mit einer Schere oder einem Plotter zuschneiden. Dazu später mehr.
Flexfolien im Überblick:
- glattes, glänzendes Finish
- dünne Folien, die Sie beim Tragen kaum spüren
- strapazierfähig und langlebig
- bedruckbar
- hohe Deckkraft ab der ersten Schicht
- bis zu drei Schichten möglich
Der wohl größte Unterschied zwischen Flex- und Flockfolie betrifft die Haptik, denn Letztere fühlt sich eher weich und fast schon samtig an. Das liegt daran, dass die Oberfläche aus vielen tausenden, sehr kleinen Fasern besteht, die aufrecht nach oben stehen, wenn Sie damit Ihre Kleidung bedrucken. Dadurch wirkt sie gleichzeitig leicht erhaben.
Flockfolien im Überblick:
- mattes, samtiges Finish
- dicker und dadurch etwas steifer
- maximal 4 Farben möglich
- hohe Deckkraft
- strapazierfähig
Kreative Möglichkeiten: Welche Textilien bedrucken?
Letztendlich können Sie alle Klamotten bedrucken (lassen). Nutzen Sie allerdings eine Folie, eignen sich Naturfasern, wie zum Beispiel Baumwolle oder auch Leinen, am besten. Denn hier haftet die Schicht hervorragend und die Farben bleichen nach dem Waschen nicht so schnell aus.
Bei Mischgeweben, beispielsweise aus Polyester und Baumwolle, sollten Sie vorher einen Probedruck durchführen. Denn hier kommt es auf die jeweiligen Anteile an, ob sich die Textilien bedrucken lassen. Von komplett synthetischen Stoffen raten wir Ihnen ab, da hier oft die Folie nicht richtig haftet.
Unabhängig von den Fasern nutzen Sie am besten glatte Stoffe. Frottee beispielsweise mit seiner stark strukturierten Haptik ist nicht zu empfehlen. Das liegt daran, dass die Folie hier nicht komplett gleichmäßig aufliegen kann und somit ein unregelmäßiger Druck entsteht. Noch dazu kommt es zu unscharfen Konturen, die oftmals noch ausgefranste Ränder haben.
Ideen zum Textilien- und Klamotten-Bedrucken:
- Oberteile (z. B. T-Shirts, Tops, Pullover) mit großflächigen Motiven oder kleinen Details auf etwa einer Brusttasche
- Caps, Schals und Mützen z. B. aus Jersey mit Icons
- Sportbekleidung mit dem Teamlogo oder -motto
- Jutebeutel und Stofftaschen mit dem Lieblingszitat oder jeglichem anderen Design
- Kissenbezüge, Zierdecken und Vorhänge mit Verzierungen an den Rändern oder flächenfüllenden Großdrucken
So geht’s: Wie Sie mit Folie Kleidung bedrucken
Materialien & Werkzeuge: Das brauchen Sie zum Textilien-Bedrucken
Wagen Sie gerade erst Ihren ersten Versuch im Kleidung-Bedrucken? Dann brauchen Sie dafür zunächst nicht viel. Schneiden Sie Ihre Wunschdesigns einfach von Hand aus. Planen Sie dafür etwas Zeit ein, da gerade kleine, filigrane Details eine Herausforderung sein können. Am besten halten Sie das Design darum für den Anfang so simpel wie möglich.
- Folie in der gewünschten Farbe (finden Sie z. B. bei Velken)
- Schneidwerkzeuge nach Wunsch, u. a. Bastel- und Nagelschere, Stanzen, Locher
- zusätzlich unbedingt Cuttermesser oder Bastelskalpell
- Schneidunterlage (für den Anfang geht z. B. ein dicker Karton)
- bei Bedarf Drucker (Achtung, dann die passende Folie bestellen)
- Bleistift
- ggf. weitere Utensilien wie Lineal, Schablonen und Co.
Haben Sie schon erste Erfahrungen sammeln können, lohnt sich womöglich eine Investition in einen Plotter. Dieser schneidet für Sie die gewünschten Motive aus der Folie aus. Er ist übrigens auch für Papier, Holz, Bastelpappe oder (veganes) Leder verwendbar.
Zu jedem dieser Geräte erhalten Sie eine passende Software, mit der Sie Ihre Motive zunächst auf dem Computer gestalten. Diese werden dann ausgelesen und von Ihrem Plotter mithilfe einer Klinge ausgeschnitten. Anschließend ist Ihr Schriftzug oder Bild fertig für den Druck. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Beitrag zum Folie-Plottern.
Tipps: Was müssen Sie beim Kleidung-Bedrucken beachten?
Bevor Sie mit dem Kleidung-Bedrucken beginnen, empfehlen wir Ihnen, den Stoff zu waschen. Denn auf Fett, Staub oder Schmutz haftet die Folie nicht gut. Lassen Sie dabei den Weichspüler weg, dadurch wird ansonsten das komplette Trocknen der Wäsche verhindert und der Stoff bleibt zu weich für den Druck.
Bügeln Sie im Anschluss den Stoff. So vermeiden Sie eventuelle Knitterfalten, welche dafür sorgen würden, dass der Druck nicht komplett aufliegen kann.
Positionieren Sie Ihre Folie dann auf dem Stoff und drücken Sie sie mit einem heißen Bügeleisen oder einer Transferpresse richtig fest an. Achten Sie darauf, dass die durchsichtige Folie nach oben zeigt, sonst klebt alles am Eisen.
Vermeiden Sie zudem ruckartige Bewegungen. Üben Sie stattdessen Stück für Stück den Druck aus. Am einfachsten klappt das, wenn Sie einen möglichst festen und geraden Untergrund dafür auswählen, zum Beispiel einen Tisch oder den Boden. Ein Tipp noch für das Bügeleisen: Ein Exemplar ohne Dampflöcher funktioniert am besten, da es wunderbar aufliegen kann. Verzichten Sie im Allgemeinen auf den Dampf!
Kleidung bedrucken: Eine einfache Anleitung
Nun geht es ans Eingemachte. Mit unserer kleinen Anleitung können Sie ganz einfach selbst Ihre Kleidung bedrucken. Wir haben uns in diesem Fall auf ein normales T-Shirt aus Baumwolle konzentriert, da hier die Form am leichtesten zu bearbeiten ist. Im Prinzip funktionieren die Schritte aber bei jedem anderen Textil genau gleich.
- Waschen Sie es ohne Weichspüler und bügeln es anschließend.
- Gestalten Sie Ihr Motiv und drucken es bei Bedarf auf oder skizzieren Sie die Umrisse auf der Folie auf. Achtung: Das Motiv muss spiegelverkehrt sein, damit es beim Übertragen wieder richtig herum zu sehen ist.
- Schneiden Sie nun die aufzudruckende Fläche zurecht. Achtung: Nicht die durchsichtige Schutzschicht durchtrennen!
- Schneiden Sie die Schutzfolie dann ebenfalls aus, lassen Sie dabei 5 cm Platz um das eigentliche Design und runden Sie die Ecken ab.
- Suchen Sie sich einen festen Untergrund (kein Bügelbrett, weil das zu sehr nachgibt) und stellen Sie bei Ihrem Bügeleisen die höchste Temperatur (max. 170 °C) ein.
- Legen Sie die Folie mit der bedruckten Seite nach unten auf die gewünschte Stelle des T-Shirts.
- Pressen Sie mit viel Druck und nur wenigen Bewegungen das Bügeleisen auf die Folie. Bearbeiten Sie die Ecken und Ränder besonders intensiv.
- Lassen Sie alles abkühlen und ziehen Sie die Abdeckfolie langsam ab.
Waschen Sie das bedruckte T-Shirt bei maximal 30 °C und immer auf links gedreht. Außerdem empfehlen wir, es nicht mit in den Trockner zu geben. Bügeln Sie das Ganze nach jeder Wäsche abgedeckt mit beispielsweise Backpapier, damit es sich lange hält.
Lust auf mehr nachhaltige DIY-Projekte? Inspiration finden Sie hier:
Weitere verschiedene Möglichkeiten: alte Klamotten aufpeppen
Das Kleidung-Bedrucken haben wir Ihnen nun schon ausführlich erklärt. Doch wahrscheinlich haben Sie nicht immer Flex- oder Flockfolie zu Hause oder Sie wollen noch mehr tolle Elemente einbauen? Dann geben wir Ihnen jetzt ein paar Ideen, wie Sie Ihren aussortierten Klamotten noch einmal zu neuem Glanz verhelfen können. Und das mit nur wenigen Kniffen.
Methode | Hinweise & Ideen |
Sticken |
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Kombinieren |
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Textilfarbe |
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Legen Sie also schon bald los und kreieren Sie etwas ganz Neues!