Sicherlich kennen Sie es: Sie leben nun schon seit einer Weile in Ihrer Wohnung und die Einrichtung beginnt langweilig auszusehen. Anstatt alles neu zu kaufen, können Sie sich auch mit nachhaltigen Methoden zu einem neuen Ambiente verhelfen. Ob frischer Anstrich, Holzarbeit oder Klebefolie in Holzoptik, hier können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Wenn auch Sie mit Upcycling Möbel verschönern wollen, lesen Sie weiter! Wir haben Ihnen das Wichtigste einmal zusammengefasst.
Schonen Sie Umwelt und Geldbeutel
Upcycling ist schon seit langer Zeit kein neuer Begriff mehr. Trotzdem möchten wir noch einmal kurz darauf eingehen. Recycling kennt jeder. Hier werden aus nicht mehr verwendeten Produkten Rohstoffe zurückgewonnen. Diese können dann zu etwas Neuem verarbeitet werden. Upcycling hingehen gibt einem Gegenstand mit wenig Wert neue Qualität bzw. Nutzen zurück.
Alte, kaputte oder auch nutzlose Dinge werden also nicht weggeworfen, sondern wieder brauchbar gemacht. Dabei entstehen individuelle Objekte, die Ihre Freunde, Familie oder Kollegen so nicht zu Hause haben. Das Motto aus Alt mach Neu leben Sie auf verschiedenen Ebenen – wenn Sie noch mehr über die Unterschiede zwischen re-, up- und downcyclen wissen möchten, schauen Sie sich doch einmal unseren Beitrag dazu an.
Warum sind Upcycling-Möbel nachhaltig? Ganz einfach: Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft. Große Müllmengen, Emissionen beim Transport und der Herstellung sowie zweifelhafte Entsorgung sind dabei nur wenige Aspekte der Problematik. Haben Sie sich jemals gefragt, woher Ihre neue Einrichtung kommt? Wo und von wem sie produziert wird bzw. ob denn auch das Holz dafür nachhaltig abgebaut wurde? Genau um diese Fragen geht es. Und darum, was Sie selbst tun können, um dieser Art der Herstellung und Ressourcenverschwendung entgegenzuwirken. Dieses Bewusstsein schult nicht nur einen besseren Umgang mit der Natur, sondern schont im Endeffekt auch Ihren Geldbeutel.
Upcycling: Möbeln zu neuem Glanz verhelfen
- Schnell und einfach: Wenn Sie nicht viel Zeit und Geld investieren möchte, kann der langweilige Schrank im Schlafzimmer trotzdem aufgepeppt werden. Haben Sie schonmal daran gedacht, die Knäufe bzw. Griffe durch interessantere Modelle zu ersetzen? Auch eine Lichterkette anzubringen, dauert nicht lange. Warum den Spiegel von Oma nicht zu einem Hingucker auf dem Schminktisch machen? Auch aus einer alten Leiter wird mit etwas Kreativität und Liebe schnell ein Pflanzenregal oder eine interessante Garderobe im Flur.
- Ideen für Hobbyhandwerker: Wenn Ihnen die Optionen im Möbelhaus nicht gefallen, können Sie aus etwas Altem natürlich auch etwas von Grund auf Neues kreieren. Aus Kisten oder Paletten Möbel selber zu bauen ist ein Trend, dem schon lange nachgegangen wird. Diese eigenen sich nicht nur super für DIY-Betten, sondern auch für Balkon- oder Gartenmöbel.
- Künstlerisch Upcyclen: Möbel müssen nicht unbedingt umgebaut oder Teile davon ausgetauscht werden, um Ihnen Wert zurückzugeben. Auch ein frischer Anstrich bewirkt schon einiges. Nicht nur kann eine andere Farbe eine völlig neue Atmosphäre schaffen, sondern auch unliebsame Lacksplitter oder Kratzer verstecken. Schleifen Sie hierzu das Holz vorher ab und lasieren Sie es nach dem Bemalen wieder. Das ist wichtig, um sich selbst vor Splittern und das Material vor Wasser und anderem Schmutz zu schützen. Werden Sie kreativ! Ihr Möbelstück muss nicht nur in einer Farbe erstrahlen. Wie wäre es denn stattdessen mit einem Verlauf oder einem interessanten Motiv? Wenn Sie dieses nicht selbst zeichnen möchten, helfen praktische Stempel und Schablonen oder Folien.
Unser Favorit des Upcyclings – Möbel mit Folie auffrischen
Wenn Sie Ihren schönsten Stücken neue Farbe verpassen, dabei aber auf Schleifstaub und Farbspritzer verzichten möchten, verwenden Sie einfach eine Möbelfolie. Mit dieser lassen sich die Zielobjekte ohne großen Aufwand bekleben. Haben Sie sich für dieses Material entschieden, steht Ihnen eine Reihe an unterschiedlichen Farben, Ausführungen und Designs zur Auswahl. Hier ein paar Beispiele, was Sie damit umgestalten könnten:
- Machen Sie verspielte Kinderzimmermöbel mit unifarbenen Folien teenagertauglich.
- Bedecken Sie unschöne abgesplitterte Stellen mit einer neuen glatten oder sogar samtenen Oberfläche.
- Gestalten Sie langweilige Einrichtungsgegenstände mit Streifen, Punkten oder anderen Effekten.
- Veredeln Sie die Küchenzeile mit Folie in Steinoptik.
- Machen Sie den Blick in den Spiegel durch Dekorfolien ein wenig interessanter.
- Verpassen Sie langweiligen Kunststoffelementen einen neuen Look in Holzoptik.
- Lassen Sie mit durchsichtigen Folien das Licht in bunten Farben durch Ihr Zimmerfenster fallen.
Haben Sie sich für ein Projekt entschieden und ist das passende Produkt gewählt, wird in zwei Verfahren unterschieden. Das Trocken- und das Nasskleben. Wie diese funktionieren und was Sie dafür brauchen, erfahren Sie hier!
Trockenverklebung
Mit Möbelfolie ist schnell und ohne viel Aufwand ein neuer Look gezaubert – besonders bei der Trockenverklebung. Hierfür brauchen Sie das gewünschte Design, einen Rakel (alternativ auch eine Plastikkarte oder einen Eisschaber mit Gummilippe), Heißluftföhn, Cuttermesser und Schere. Liegt alles parat, kann es auch schon losgehen.
- Entfernen Sie bei Bedarf alle Griffe oder Knäufe von Ihrem Möbelstück.
- Reinigen Sie die zu beklebende Oberfläche. Achten Sie darauf, dass diese staub- und fettfrei ist. Hierfür können Sie einfach etwas lauwarmes Wasser und fettlösendes Spülmittel verwenden.
- Schneiden Sie die Möbelfolie zurecht und lassen Sie zu allen Seiten ein paar Zentimeter mehr Platz. Dies werden später für die Verklebung der Kanten benötigt. Wir bei Velken Folientechnik liefern das Material auch gern passend zugeschnitten und erleichtern Ihnen damit die Arbeit.
- Für kleine Flächen kann die Rückseite der Folie komplett abgezogen werden. Kleben Sie es anschließend auf eine Seite der Oberfläche und rakeln Sie es Stück für Stück zum anderen Ende. Wenn Sie schon einmal eine Schutzfolie auf ein Handy geklebt haben, kennen Sie das Prinzip. Nicht vergessen: An den Rändern etwas Folie überhängen lassen.
- Für große Flächen lösen Sie nur einen Teil der Rückseite ab. Kleben Sie das befreite Stück an ein Ende der Oberfläche, rakeln Sie es und ziehen Sie dann wieder etwas von der Folie ab. Arbeiten Sie sich so Schritt für Schritt ans andere Ende. Um sich die Arbeit ein wenig zu erleichtern, können Sie kleinere Teile wie Schubladen auch einfach ausbauen. Nicht vergessen: An den Rändern etwas Folie überhängen lassen.
- Ist die Oberfläche blasenfrei beklebt, werden die Kanten mit dem Heißluftföhn bearbeitet. Einfach darüber halten und zusehen, wie sich die Folie praktisch von allein drumherum legt. Anschließend noch einmal festdrücken.
- Um die Ecken ordentlich anzubringen, schneiden Sie mit dem Cuttermesser einen Schlitz in die überstehende Folie. Dann können sie beide Enden wie bei einer Lasche einfach umlegen. Wieder festdrücken und Reste abschneiden. Für einen perfekten Übergang die Oberfläche am besten nach unten drehen, das Messer bündig anlegen und das überflüssige Material abschneiden.
Nassverklebung
Die zweite Variante ist die Nassverklebung. Der Vorteil im Vergleich zum trockenen Prozess ist die, durch den Wasserfilm entstehende Justierbarkeit und das damit verringerte Risiko von Luftblasen. Achten Sie darauf, dass die zu beklebende Fläche auch zum Befeuchten geeignet ist. Arbeiten Sie mit großen Gläsern oder Spiegeln, sollten Sie sich ein zweites Paar Hände dazuholen. Für das eigentliche Bekleben benötigen Sie einen Rakel/oder Alternative, eine saubere und leere Sprühflasche, Küchenrolle sowie Glasreiniger. So gehts:
- Reinigen Sie die Oberfläche. Herkömmlicher Glasreiniger ist hierfür völlig ausreichend. Bei festsitzenden Schmutzresten können Sie sich auch mit einer Glasschaberklinge behelfen.
- Befüllen Sie dann Ihre Sprühflasche mit Wasser und fügen Sie ein Additiv hinzu. Dabei handelt es sich um ein Mittel, mit dem die Oberflächenspannung des Wassers gebrochen wird. Sollte dieses Ihrer Folienbestellung nicht beiliegen, können Sie auch zu pH-neutralem Babyshampoo oder Seife greifen. Achten Sie hier auf die Hinweise des Herstellers.
- Besprühen Sie die Oberfläche mit der Mischung.
- Rollen Sie die Folie aus und legen Sie sie flach hin. Ziehen Sie das Trägerpapier ab und sprühen Sie die klebende Seite ebenfalls ein.
- Legen Sie jetzt die Folie auf die gewünschte Oberfläche auf. Da beide Seiten nass sind, bildet sich zwischen Ihnen ein Film. Durch diesen lässt sich das Produkt verschieben und in die korrekte Position bringen.
- Vor dem Andrücken der Folie können Sie auch die nicht klebende Seite mit etwas Wasser besprühen. So rutscht der Rakel besser und Sie vermeiden mögliche Kratzer.
- Drücken Sie nun die Folie an. Arbeiten Sie sich dabei von innen nach außen, gleichmäßig nach rechts und links vor. So kann das Wasser an den Seiten austreten.
- Schneiden Sie die überschüssige Folie ab und nehmen Sie das restliche Wasser mit einem Küchentuch auf.
- Zum Schluss können Sie die Kanten mit dem Rakeln noch einmal vorsichtig festdrücken.
- Dann heißt es trocknen lassen. Hier können sich aufgrund des Klebers manchmal weiße Schlieren bilden. Diese verschwinden mit der Zeit jedoch von allein.
Reinigen Sie diese Folien erst nach 1–2 Wochen. Verwenden Sie hierfür keine aggressiven Reiniger sowie harte Bürsten oder Klingen. Natürlich können Sie auch unterschiedliche Folien miteinander kombinieren. Warum den Rahmen des Spiels nicht mit der Lieblingsfarbe und das Glas mit einem schönen Muster versehen? Upcyling von Möbeln war noch nie so einfach!